Bürgerschützenverein Mesum-Feld 1910 e. V. ****Feldpoggen seit 1910!****

      Willkommen in Mesum-Feld! 

Das Schützenfest-ABC – was ist das? Manch ein Außenstehender wird sich sicherlich mal gefragt haben, was es mit dem Schützenverein, diversen Abteilungen des Vereins, Begrifflichkeiten usw. auf sich hat. Hier haben wir – sicherlich mit einem zwinkernden Auge zu betrachten – einige Informationen zusammengetragen. Wenn du im Verein bist, bitte den Text auswendig lernen. Es gehört zum Allgemeinwissen eines jeden Feldschützen und sollte wie aus der Pistole geschossen beantwortet werden können.   

Allen Nicht-Feldschützen: Viel Spaß beim Lesen! Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. 

Ad|ju|dant, der
Adjutanten (lat. adiutare = mit allem Eifer jemandem beistehen) waren Gehilfen der Majore und Obristen in vielen europäischen Heeren.
Innerhalb des Schützenvereins wird der Adjutant vom Major ernannt und unterstützt den Kommandeur bei allen zeremoniellen Aufgaben und führt den Schützenzug zu den Orten, an die die Gesellschaft gerade auch zieht. Er weiß immer wo es langgeht.
Siehe auch → Schützenfest-Navi

An|tre|ten, das
Beliebtes Ritual vor dem Festzug. Beim Antreten stellen sich die Schützen in Reih und Glied auf. Jeder Schützenbruder, der was auf sich hält, sollte teilnehmen. Bevor oder während des Antretens wird das Erscheinungsbild durch den Feldwebel (im Fachjargon auch „Feldhase“ genannt) kontrolliert und Verbesserungen befohlen (z.B. Anzug, Schuhputz, schwarze Socken). Nach dem Befehl „Antreten“ folgt meist das Kommando „Stillgestanden!“. „Links um“ oder „rechts um“ wird nicht immer von allen Schützen beherrscht. Unsichere Schützen sollten sich an ihren Vordermann halten.
Siehe auch → B. Ballermann

Ap|fel, der
Der Apfel gehört zur Gattung der Kernobstgewächse. Als Teil der Insignien der deutschen Könige und Kaiser symbolisiert der Reichsapfel die Erde und steht für einen ausgedehnten Herrschaftsanspruch. In der heutigen Zeit hat der Apfel im Schützenwesen jedoch deutlich an Bedeutung verloren. Er findet sich nur marginal wider, z. B. im Verzehr von Essen und Getränken (Apfelkuchen, Apfelkorn).
Siehe auch → Pferdeapfel → Gedeck

Be|cken, das
Mit „Becken“ ist nicht das Schwimmbad oder weibliche Rundungen gemeint. Es geht hier um das Musikinstrument, mit dem der Spielmann im Spielmannszug spielt. In Fachkreisen gern Hi-Hat (Siehe auch → Schlagzeug) genannt, erfreut es sich im Spielmannszug großer Beliebtheit. Meist läuft der Beckenspieler neben dem Paukenschläger und muss beim Marsch höllisch aufpassen, dass er sich nicht die Nase zwischen den Becken einklemmt. Einige Beckenspieler erkennt man mit zunehmendem Schützenfestverlauf und stetig sinkender Trefferquote auch durchaus an der roten Nase.
Siehe auch → Säufernase

Bier, das
Aus den Grundzutaten Wasser, Malz und Hopfen wird Bier gebraut. Ein Wunder der Natur und eines der ältesten alkoholischen Getränke der Welt. Es wurde in Studien belegt, dass das Körpergewicht durch mäßigen Biergenuss theoretisch vermindert werden kann, vorausgesetzt man isst nicht mehr als gewöhnlich.  Ändert von Samstag auf Sonntag den Namen und heißt dann beim König ausholen Freibier.
Siehe auch → Prost → 0,5 Promille

Bir|ke, die
Schmuckstück jedes Zeltes und Königshauses und gehört zum Schützenfest dazu. Gern in Verbindung mit kleinen, selbstgemachten Krepp-Röschen („Rosen“). Wird auch am Haus von Stuten-Hilde angebracht, um anzuzeigen, wo Samstag, 18:00 Uhr ein hohes Aufkommen von an- bzw. betrunkenen Schützenbrüdern anzutreffen ist.
Siehe auch → Grün holen → „Straßenmarkierung“

Blas|mu|sik, die
Gehört zum Fest dazu wie der Ketchup auf der Vereinskrawatte und umfasst alle Musikgattungen, bei denen ausschließlich oder überwiegend „Blasinstrumente“ verwendet werden.
Siehe auch → Blechbläser → Blech-Reder

Büh|ne, die
Die Bühne ist ein fester Bestandteil des Festzelts. Oft gibt es auch zwei Bühnen zu Schützenfest. Eine kleine Bühne für die Blaskapelle oder die Band/DJ. Und eine große Bühne für Ehrungen oder Königstische. Sie ist meist vor Kopf des Zeltes und außerordentlich unbeliebt (man grenzt sich vom Rest der Schützengesellschaft ab und feiert quasi allein). Rufe werden laut, die große Bühne abzuschaffen. Warten wir es ab, ob in diesem Jahr die Bühne stehen bleibt oder von betrunkenen Schützenbrüdern abgerissen und zu einem warmen Feuer wird.

CO² + H²O → H²CO³
Oder kurz gesagt: Kohlensäure. Man sieht es nicht, aber es ist spürbar gegenwärtig. Ohne Kohlensäure würde auf dem Schützenfest rein gar nichts gehen! Wenn der Schützenbruder sein Bier nicht kriegt, ist die Stimmung dahin. Hast du schon mal einen nüchternen Schützenbruder am Samstagabend gesehen, der tanzend vor der Bühne Vollgas gibt? Oder Samstagabend vor der Theke steht und seinen Tee (!) schlürft? NEIN!! Es muss der kühle, frische Gerstensaft sein! Und ohne H²CO³ kommt dieser nicht aus dem Fass. Gasflaschen (Vollgut) eignet sich auch besonders gut dazu, um Blödsinn zu machen oder werden vom Festwirt genutzt, um Nägel aus dem Zeltboden zu schlagen.
Siehe auch → Raketenstart → Korte-Hammer

Curry|wurst Po|mmes|Ma|yo, die
Auch CPM genannt. Grundnahrungsmittel vieler Schützenbrüder. Sobald die Imbissbude aufhat, wird der Phosphat-Tempel von vielen Schützenbrüdern angesteuert. Entweder, um sich eine gescheite Grundlage zum Trinken zu verschaffen, oder um nach dem heilenden Konterbier erst einmal ein gescheites 2. Frühstück in den Bauch zu bekommen. Die CPM ist ein tagaktives Wesen und daher meistens am Tage oder in den Abendstunden anzutreffen. Nachts ruht sie. Sie lebt in komplementärem Einklang mit dem Rührei
Siehe auch → König wegbringen → Schon gefrühstückt? – Nee, noch keinen Schluck!.

Dorf|schüt|zen / Dörf|ler, die
Mitglieder des anderen Schützenvereins in Mesum. Von manchem Feldschützen auch liebevoll „Mützen“ oder „Schmachtlappen“ genannt. Der größte Verein im ganzen Kreis. Wenn du die Meute zum König ausholen vor der Tür stehen hast, sollte Dein Anlageberater auf Abruf bereitstehen. Die Dörfler sind Rudeltiere und selten unter 700 Mann anzutreffen. Viele Feldpoggen schimpfen auf sie, umgekehrt ist es genauso. Mit zunehmendem Alkoholpegel steigt auch die Zahl derer, die schimpfen. Aber in der Summe haben wir uns alle lieb!
Siehe auch → Feldpogge und Schmachtlapp → Mesum bleibt Mesum.

DJ, der
Sein Auftrag ist es, der Meute einzuheizen. Vielseitigkeit ist vor allem gefragt. Dabei ist es egal, ob Frühball mit musikalischer Untermalung oder Party-Alarm abends zum Königsball. Er muss es einfach drauf haben und die Bude rocken. Ein besch….er DJ soll schon ganze Landstriche leergefegt haben. Daher ist auch er einer der wichtigsten Männer beim ganzen Schützenfest. Es gibt Bezüge/Verbindungen zwischen der Qualität eines DJs und dem Konsum an der Theke und Imbissbude.
Siehe auch → Wer tanzt hat kein Geld zum saufen.

Eh|rung|en, die
Werden samstags während des gemeinsamen Frühstücks im Festzelt durchgeführt. Verdiente Schützen und Jubilare erhalten Anstecktrophäen.
Siehe auch → Schützenpiercing

Ei|er es|sen, das
Bunt zusammengewürfelte Gruppen bringen zu nachtspäter Stunde lauthals den neuen König nach Hause. Dabei beweisen sie, dass sie nach drei Currywurst Pommes Mayo (s. o.) keine Lust mehr auf das Essen aus der Pommesbude hatten und fordern lauthals die Verköstigung ein. Somit wird dann auch noch die Pfanne geschwungen.
Siehe auch → „Habt ihr noch Eier im Haus?“

Fähn|rich, der
Im Kriegshaufen der Landsknechte war der Fähnrich der Träger des Feldbanners. Er musste als besonders zuverlässig und tapfer gelten und schwören, die Fahne bis zum Tode zu verteidigen.
Heutzutage ist er der einzige, der bei Appellen / Zapfenstreich nicht mal kurz austreten darf und die Fahne hochhalten muss. Er hat die Fahne immer fest im Blick. Schützen werden dazu angehalten – sollte der Fähnrich nicht austreten können – für eine artgerechte Haltung unserer Fähnriche zu sorgen: Sollte der Fähnrich bei warmen Wetter zu überhitzen drohen oder unwohl werden, ist ihm ein Pils oder auch (was weniger gern gesehen wird) ein anti-alkoholisches Getränk zu bringen
Siehe auch → Bei Laune halten → Fähnrich-Lotto in der Schützenmesse (wer kippt um)

Fähn|chen, das
Fach-Terminus „Wimpelkette“; vulgär „Fähnchen“. Es handelt sich um kleine, kilometerlange Ketten aus grün-weißen Fähnchen, die über die Straße gespannt sind. Meist aus Plastik gefertigt, geben sie bei leichtem Wind einen unnachahmlichen Klang, über den sich jeder Nachbar nachts freut. Bei stärkerem Wind kann auch schon mal die Wimpelkette / die Fähnchen abgerissen werden. Der gemeine Schützenbruder hat beim Aufhängen Sorge dafür zu tragen, dass die „Fähnchen“ eine Mindesthöhe von 4,30 m nicht unterschreiten. Andernfalls gehen die „Fähnchen“ auf Wanderschaft: Mit einem Müllfahrzeug, dem beliefernden LKW des Supermarktes oder auch schon mal mit einem Mähdrescher (ein mit Fähnchen geschmückter Mähdrescher hat allerdings auch was “festliches” an sich).
Die Fähnchen schmücken den Festplatz und den Scheibenstand in besonderer Weise und geben allem eine besondere Note. Irgendwie ist Schützenfest doch immer ein bisschen Lametta….
Siehe auch → Bei Laune halten

Fah|ne, die
Als Feldzeichen sind Fahnen seit dem frühen Altertum bekannt. So gab es seit dem 11. und 12. Jahrhundert in Deutschland besondere Fahnenwagen, die sogenannten Karraschen. In den deutschen Reichsheeren führten fast alle Truppengattungen Fahnen. Aus der Verbundenheit der Soldaten zu ihrer Fahne wurde sie ein Symbol für militärische Ehre und Treue.
Unsere Vereinsfahnen sind somit ein Relikt dieser Zeit, sie wird bei allen offiziellen Anlässen von den Fähnrichen mitgeführt und sehr pfleglich behandelt. Bei der Beerdigung von Schützenmitgliedern gibt die Vereinsfahne das letzte Geleit.

Feld|we|bel, der
Vorsicht vor dem Feldwebel!
Mit ihm solltest du es Dir nicht verscherzen! Hast du es doch geschafft, hast du für dieses Schützenfest gewonnen und wirst ihn ein paar Mal aus nächster Nähe betrachten dürfen. Dann ist mit diesem uniformierten Gesellen nicht gut Kirschen essen!
Er nimmt den Zug vor dem Abmarsch ab. Wer nicht ordnungsgemäß gekleidet oder rasiert ist, oder dessen Nase ihm nicht passt, muss vortreten. Meist gibt es eine Ansage zum Erscheinungsbild oder besonderen Verfehlungen des Schützenbruders. Bei Widerworten gibt es auch schon mal eine „Kernschmelze“ beim Feldwebel, er kann dann schon mal zur Belustigung aller ausflippen. Nicht selten wird auch mal ein kleiner – gelegentlich auch größerer – Betrag für die Kommandokasse fällig. Aber keine Angst, ihr habt nichts Schlimmes zu befürchten. Der Feldwebel – oder auch schon mal versehentlich als „Feldhase“ tituliert – ist eigentlich ein ganz lieber und netter, wenn auch manchmal lauter Kerl.
Siehe auch → Tosammenshieten worden.

Fest|um|zug, der
Findet während des Wochenendes am Sonntag statt. Auch als Polonaise bekannt, mit entgegengesetztem Vorbeimarsch beider Mesumer Schützenvereine. Besonders angenehm bei sommerlichen Temperaturen.
Siehe auch → Abendspaziergang

Ge|deck, das
Wird ein Gedeck (entspricht: Herrengedeck) bestellt, so erwartet der Westfale nicht Omas Kaffeeservice. Vielmehr sind ein Bier (genauer: ein Pils) und ein Korn (in vereinzelten Fällen wird auch Mettinger genannt) gemeint, also ein „Langer“ und ein „Kurzer“. Damit wiederum sind auch nicht zwei Brüder aus dem Hause Beckmann gemeint.
Siehe auch → Kurz-Lang → Barcadi-Korn

Ge|fall|en|en|eh|rung, die
Ein ernstes Thema, deshalb werden hier jetzt auch keine Witzchen gemacht.
Während der beiden Weltkriege (WK1: 1914 – 1918; WK2: 1939 – 1945) sind auch Schützenbrüder unseres Vereins oder auch Menschen, die ihnen nahestanden, gefallen. Die Gefallenenehrung ist die Pietät eines jeden Schützenfestes. Sie ist nicht nur eine beiläufige Geste. Sie soll uns dazu veranlassen das Werte, Gemeinschaft und Miteinander nicht erst dann zu schützen sind, wenn Waffen sprechen, sondern das wir uns für den Frieden immer wieder neu sensibilisieren.
Krieg darf niemals eine akzeptable Form der Politik werden. Er entwickelt schnell eine eigene Dynamik der Eskalation, die wir Menschen dann fast nicht mehr aufhalten können. Wir wollen die Gefallenen nicht nur ehren, sondern ihre Botschaft wahrnehmen: – Frieden ist nie und nimmer durch Krieg zu schützen, sondern nur durch den Frieden selbst – Nehmen wir diese Botschaft der Gefallenen mit in unser Fest, damit es eine Feier des Friedens werde.

He|xen, das
Sozusagen der Ausklang des Schützenfestes am Scheibenstand des Schützenvereins.
Die Könige (oder auch Kaiser) sind mittlerweile ausgeschossen, der letzte Schluck Bier im bzw. auf dem Zelt getrunken, das letzte Lied gesungen, der letzte Ehrentanz gewagt. Ab jetzt geht es nur noch darum, am Scheibenstand möglichst viel Blödsinn zu machen/reden und genüsslich ein Bier zu trinken. Hier wird auch der Hexenkönig „ausgeschossen“. Alles geht einfach und leger einher. Es gibt keinen Stress, nur Spaß und der Tag soll genüsslich ausklingen.
Siehe auch → Harter Kern → Unersättliche

Hut, der
Siehe auch → Schützenhut

In|ter|net, das
Neumodisches Teufelszeug, mit dem Schützen über Aktuelles und Termine informiert werden und auch die alten Schützen etwas über ihre Missetaten von vor 50 Jahren erfahren können (Chronik).
Siehe auch → https://www.facebook.com/feldpoggen und www.feldschuetzen.de

Jo|han|nes der Täufer, St.
Hat viel zu tun – ist er doch Patron unser katholischen Kirche in Mesum.

Ju|bi|la|re, die
(Alt-)Ehrwürdige Festteilnehmer. Fester Bestandteil des Vereins, in allen Abteilungen aktiv und teils nicht mehr wegzudenken. Nehmen im Laufe der Jahre an Zahl zu.
Siehe auch → Demografischer Wandel

Ket|te, die
Äußeres Zeichen der Königswürde. Schon bevor der erlegte Vogel den Boden berührt, wird die Kette dem neuen Majestäten um den Hals gelegt. Jeder König darf sie um eine persönlich gestaltete Plakette erweitern.
Siehe auch → König

Klei|der|ord|nung, die
Der gemeine Schützenbruder hat an allen offiziellen Terminen Schützenhut, weißes Hemd, Vereinskrawatte, schwarze Hose und schwarze Schuhe zu tragen.
Gelegentlich sehen Schützenbrüder hierin eine gewisse Verhandlungsbasis. Manche treten auch so am Zelt an in der Hoffnung, ihre Sachen vom Vorabend, noch dort zu finden („das letzte was ich weiß ist, dass die Sachen noch an mir dran waren“).
So findet der Feldwebel beim Antreten auch schon mal schwarze Schweißerschuhe, versiffte Krawatten oder auch abgebrochene Federn am Schützenhut vor. Dies wird dann auch mit entsprechenden Strafen (Geld in die Kommandokasse) geahndet. Man wartet quasi nur auf den Tag, dass ein Schützenbruder ohne Beinkleid antritt…
Siehe auch → Einheitliches Erscheinungsbild → ordentlicher Anblick

Kö|nig, der
Der wichtigste Mann und Repräsentant des Vereins. Der letzte Schütze beim Schießen ist automatisch der neue König. Zuallererst muss er dann erstmal eine Reihe Hände drücken. Alle Schützen wollen dem neuen Würdenträger gratulieren. Danach spielen Spielmannszug und Blasorchester ein Stück für den neuen König. Dabei erhält er recht zügig auch den Tambourstab vom Spielmannszug und Taktstock des Blasorchesters, damit die Spielleute ihre langsam austrocknenden Kehlen benetzen können. Soll heißen, er muss für jeden aus dem Spielmannszug und Blasorchester einen ausgeben. Ist die Geldbörse dann das erste Mal leer, muss er allerdings noch seiner Frau/Freundin mitteilen, dass er König ist. In gelegentlichen Fällen war der Königstitel nicht mal gewollt und die frisch gekürte Königin weiß nichts von ihrem Glück. Der König glänzt dann mit seiner hübschen Königin in der Polonäse und auf dem Königsball. Für den Rest des Schützenfestes steht das Paar im Mittelpunkt. Siehe auch → „Komm du mir nach Hause!“
Falls der neue König nicht König sein möchte (oder seine Frau hat ihm gesagt, dass er das nicht möchte), muss er einen neuen Vogel und einen Hektoliter Bier organisieren. Letzteres wird das leichtere sein. Bisweilen soll sich ja ein Prachtexemplar von einem Vogel auf dem Kreisverkehr befinden.
Siehe auch → Kreiselmeise

Kö|nigs|ball, der
König und Königin laden an den Königstisch ein. Die Veranstaltung beginnt nach der Polonaise mit dem Einzug ins Festzelt und das Königspaar bittet zum Tanz. Früher war Walzer Pflicht. Heute kann es auch Discofox sein.
Siehe auch → Volle Hütte

Kö|nig aus|ho|len, das
Der wichtigste Mann und Repräsentant des Vereins sollte auch von seinen Untertanen hinreichend geehrt werden. Da ist schon ein tolles Gefühl, wenn du zuhause von knapp 300 Leuten besucht wirst… Der Spielmannszug spielt, alles ist ganz festlich und alle Mann sind nur wegen dir da. Wenn sich Deine Frau wieder beruhigt hat (s. „Komm du mir nach Hause“), steht sie bei der Ankunft der Gesellschaft draußen neben Dir, nachher findet sie sich bei den Schützenbrüdern wieder, weil sie dann vielleicht auch Besuch vom Schwager, Cousin, Neffen, Erb-Onkel oder dem ehemaligen Liebhaber bekommen hat (bei letzterem macht sie sich vielleicht dann doch eher rar). Wenn sie sich noch nicht beruhigt hat, siehe auch → „Komm du mir nach Hause 2.0!“

Kranz/Kranz nie|der|le|gen, der/das
Der Kranz wird bei der Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal auf dem Friedhof niedergelegt. Siehe auch → Gefallenenehrung

Krei|sel|mei|se, die
„Dorfdenkmal“ und des Öfteren fester Anlaufpunkt für kreative Schützen. Es ist in der Regel 3 Tage vor Schützenfest sicherzustellen, dass der Kreisverkehr – egal ob von Feld- oder Dorfschützen – schützenfesttauglich ist.
Siehe auch → Deko-/Ersatzvogel

Ly|ra, die
Prägnanteres Instrument des Spielmannszugs, da es beim Marsch durch seine silberchrom-farbene, blinkende Farbe sehr auffällt. Sozusagen die “Bundeslade” des Spielmannszugs. Mit dem Adler obenauf und den grün/weißen Schweifen, die die Vereinsfarben widerspiegeln, macht es zudem auf sich aufmerksam. Die Lyra verdeckt beim Spiel das Gesicht des Spielmanns, was zuweilen ein großer Vorteil sein kann, da man nicht erkennen kann, wie viel der Spielmann getankt hat. Man kann es im Regelfall allerdings am Spiel hören. Sie wird mit einem Lyrahämmerchen gespielt – von manchen auch lieblos „Klöppel“ genannt – was sich auch vorzugsweise zum Maßregeln frecher Schützenbrüder eignet. Einfach mal mit Schmackes auf die Rübe gehauen, fügt sich der geschlagene Schützenbruder schnell jeglicher Meinung des anderen.
Siehe auch → Glockenspiel → Metallica

Ma|jor, der
Der Major hat die höchste Position im Kommando. Er ist eine imposante Person und jeder Schützenbruder hat Respekt vor ihm. Mit seinen goldfarbenen Insignien, wie Epauletten, Fangschnur, Koppel, Schärpenquasten spiegelt er auch seine Position wider. Er hat das Sagen! Wenn er sagt, wir trinken heute nur Wasser, dann hat das ohne Widerworte zu geschehen! Vielmehr müsste die Schützenbruderschaft fragen, “wie viele Liter?”
Am besten beschrieben ist er mit dem Begriff “Reiseleiter”, weil er allen sagt und entscheidet, was zu tun ist. Meist hat seine Wortwahl was väterlich-fürsorgliches an sich, da er seine Schützenbruder als Schäfchen sieht.
Siehe auch → Schützen-Pfaffe

Mes|se, die heilige
Wird traditionell am Samstag Vormittag zelebriert – mit feierlicher Musik des Musikzugs der Feuerwehr. Der Segen für das Fest wir hier erteilt und schon einmal prophylaktisch die ersten kleinen Sünden vergeben. Manch einer bleibt ihr heimlich fern und reiht sich – dann schon etwas wackelig –hinterher wieder ein.
Siehe auch → Vorstands-Ministranten

Met|ing|er, das
Mettinger ist ein alter Wacholderschnaps, der mit Kräutern verfeinert wird. Er wird meist von älteren Schützenbrüdern getrunken, eignet sich aber auch zum Möbel polieren oder zum Motorblöcke putzen. Seltenst wird er zu Schützenfest alleine getrunken. Meist in kleinerer Runde, dann aber auch mit einer Schlagzahl, die dem Deutschland-Achter würdig ist. Oftmals bekommt es einem aber nicht so gut, so dass der nächste Tag schon mal etwas hart sein kann.
Manch ein Genießer dieses Getränks hatte am Tag danach bei Lidl auf dem Parkplatz Anspruch auf den Behindertenparkplatz. Wenn es ganz übel läuft, hat er 9 Monate später auch noch Anspruch auf den Eltern-Kind-Parkplatz, gleich links daneben.
Siehe auch → Teufelszeug →Kinder-Überraschung

Mu|sik, die
Ohne sie geht nichts. Party am Abend, Märsche zum Festzug, Zünftiges am Nachmittag. Für jeden ist etwas dabei.
Siehe auch → Blaskapelle → DJ → Spielmannszug

Pau|ke, die
Das größte Instrument des Spielmannszugs, gleich gefolgt von der trockenen Kehle des Spielmanns. Habt ihr schon mal darauf geachtet, welche Wirkung die Pauke auf kleine Kinder hat? Beim Schlag auf das Fell kneifen kleine Kinder ganz kurz die Augen zu. Sehr witzig! Aber das legt sich mit den Jahren, sei allen besorgten Eltern gesagt, die jetzt Angst davor haben, ihr Nachwuchs sei durch diese kleine Laune der Natur nicht hochbegabt.
Der Paukenschläger kann eigentlich bedenkenlos sagen was er will. Er hat keine Rache zu fürchten (siehe auch → Lyra/Klöppel). Falls der Lyra-Spieler mal mit seinem Lyra-Hämmerchen zu schlagen droht, gibt es die Rache mit dem “Paukenprügel”. Bei ordnungsgemäßer Anwendung wacht der Lyraspieler erst nach ca. 30 Minuten auf. Falls es nicht so lange dauert, solltest du als Paukenspieler deine Schlagtechnik nochmals ein wenig an den Flötenspielern üben. Siehe auch → Heute hauen wir auf die Pauke

Plan|wa|gen, der
Hauptquartier des Spielmannszugs am Sonntagmorgen. Der Spielmannszug fährt Könige, Vorstand und Kommando ab, um sie zu nachtschlafender Zeit zu wecken. Meist fordern sie noch einen kleinen Obolus ein, um aufzuhören, zu spielen. Das Vorstands-/Kommando-mitglied verbringt dann den größten Teil des Morgens damit, seine wütenden Nachbarn mit Frühstück, Kaffee, Bier und Korn im Esszimmer zu beruhigen. Den kleineren Teil des Morgens mit Aufräumen.
Ab 10:00 Uhr kann er dann das Erlebte beim Frühschoppen am Scheibenstand verarbeiten. Dort trifft er Gleichgesinnte. Meist finden sich dort nur noch der Vorstand und Kommando, was sehr bedauerlich ist. Vielleicht sollten doch noch mehr Mitglieder angefahren werden, die sich zum Frühschoppen mit Leidensgenossen treffen können.
Siehe auch → Krawall-Wecker

Po|lo|nai|se, die
Sonntagabend geht sie los – mit ganz großen Schritten, beide Vereine schreiten gleichen Schrittes aneinander vorbei und begrüßen und beäugen sich. Manch einer schaut, ob dem Schützenbruder von gegenüber noch Senf auf der Krawatte klebt. Bemerkenswert ist die Leistung vieler jungen Damen, die ihren jungen Schützenbruder mit derber Schlagseite stützen und vom Fallen abhalten und zeitgleich auf ihren Mörderabsätzen durch die Straße stöckeln.
Die Straßen sind voll und es gibt einen danach einen vergnüglichen Abschluss in den zwei Zelten der Vereine. Siehe auch → großes Finale, Multitasking

Rut|sche, die
Tablett voll Bier. Wer sich das alleine bestellt (merke: Zu Schützenfest wird nicht für sich alleine bestellt), ist sportlich ambitioniert.
Siehe auch → „Hol ´ma einen“

Ru|dern, das
Noch mehr Sport. Diesmal für die Bauchmuskeln. Durch den Achim Reichel Song wird dann auch schon mal zu fortgerückter STunde der Zeltboden gesäubert. Siehe auch → „Aloha he“

Sä|bel, der
Insignie des Kommandos. Wird am Koppel des Majors, Feldwebels und der Adjudanten getragen. Noch so ein Indiz, dass die es zu sagen haben. Wer nicht spurt, hat mit fürchterlichen Konsequenzen zu rechnen. Einmal im Jahr wird der Säbel auch vors Loch geschoben, damit das Kommando sich die Kehle benetzen kann.
Siehe auch → Säbel putzen → Kommando-Trainingslager

Schei|be, die
Wird nach dem Vogel von der Stange geschossen. Der letzte Schütze ist dann automatisch Scheibenkönig. Soll nicht heißen, dass er einen an der Scheibe hat. Früher wurde der Scheibenkönig am Scheibenstand direkt am Sunderbach ausgeschossen. Aufgrund besonderer Auflagen war dies mit den Jahren nicht mehr durchführbar. Jetzt muss der Pizzateller halt hoch auf die Stange. Macht ja nix, die Aussicht dort ist eh viel besser.
Meist ist die Scheibe sehr sensibel und zerbrechlich. Sie kann nicht so viel einstecken wie der Vogel, nach ca. 50 Schüssen hat sie die Nase voll und verabschiedet sich. Und beschert dem sicheren Schützen ein schönes und aufregendes Jahr bis zum nächsten Schützenfest.

Schüt|zen|bru|der, der
Das Schöne in der Schützenbruderschaft: Du kommst als Fremder und gehst als Freund. Bei den Feldschützen hast du es in der Regel sehr leicht, mit Schützenbrüdern ins Gespräch zu kommen. Nicht selten hat man 18- und 80-jährige Schützenbrüder im Zelt an der Theke im Gespräch vertieft angetroffen. Der Schützenbruder gehört – einfach gesagt – zum Fußvolk. Schützenbrüder laufen hinter dem Kommando, Spielmannszug und Vorstand hinterher. Sie sind das Herz des Vereins. Ohne sie läuft es nicht. Beim Marschieren gibt es auch feste Regeln: 1. Einheitliches Erscheinungsbild ist Pflicht; 2. die betrunkensten Schützenbrüder laufen hinten. Siehe auch → Anhang → “Heck schwenkt aus”

Schüt|zen|hut, der
Der Schützenhut kennzeichnet uns als Mitglieder unseres Schützenvereins. Erstmalig wurde er 1956 getragen. Der Schützenhut kann zudem von Abzeichen (Pins) geziert werden. Traditionell gehört ein Schützenhut mit Feder zu der Erstausstattung eines neuen Vereinsmitglieds. In den meisten Fällen besteht eine Schützenfeder aus einer oder zwei gebogenen schwarzen Federn, die mit verschiedenen kleineren Federn kombiniert werden können. Die Federn werden an einer Rehfellrosette befestigt.
In Mesum ist nicht nur der Schützenhut anzutreffen. Die Dörfler (s. o.) benutzen Schirmmützen als Erkennungsmerkmal und werden daher häufig auch als „Mützen“ bezeichnet. Für Außenstehende das prägnanteste Unterscheidungsmerkmal beider Schützenvereine. Also: Wenn du einen Schützenbruder mit Schützenhut siehst, folge ihm grundsätzlich. Er wird auf dem Weg zum Festzelt sein, wo du dann auch Mitglied des Vereins werden kannst. Falls er schwankt und sinkt, könnte er auch auf dem Heimweg sein. Dann ist es also Nacht. Frag ihn ggf., wo er denn so schön besoffen geworden ist. Er wird es Dir sicherlich noch erklären können.
Wenn du einen Schützenbruder mit Mütze siehst, erkundige dich bitte kurz bei ihm, wie du in Mesum zum Hallenbad findest. Wenn du dort angekommen bist, hast du alles richtiggemacht. J
Siehe auch → Heimweg → Kleiderordnung

Sekt|bar, die
Hier ist es meist so voll und eng, dass du nicht umkippen kannst. Es soll schon Beinamputierte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar die Beinprothese geklaut und sie haben es nicht einmal gemerkt. Wenn es keine Sektbar gibt, gib es meistens eine Cocktailbar: Cocktail, heißt im Zelt aber nicht Caipirinha oder Margerita sondern Cola/Korn oder Korn mit Cola. Also vorsichtig. Hier kann es schnell gehen: Wenn du dich hier betrinkst, bist du entweder in Null Komma Nix zuhause oder wirst als Tagesvollster beim nächsten Antreten zur Belustigung aller nochmals an Deine Vergehen des Vorabends erinnert.
Siehe auch → Käfighaltung → Druckbetankung

Se|nio|ren, die
Gern gesehene Gäste am Samstag. Bevorzugen ein schattiges Plätzchen am Scheibenstand, um Karten zu spielen. Hier darf es auch schon mal ein Schnäppsken oder ein Mettinger in Verbindung mit einem Bier sein. Der Anteil der Senioren im Verein hat in den letzten Jahren stark zugenommen. An vielen Stellen im Verein sind sie noch sehr aktiv und oftmals das Herzstück einzelner Abteilungen.
Siehe auch → Je oller, je doller → Herrengedeck → Demografische Entwicklung

So|mmer|fest / Kin|der|schüt|zen|fest, das
Das Schützenfest für Kinder an Fronleichnam. Natürlich ohne Alkohol für die Kleinen, natürlich mit genauso viel Spaß wie die Großen (Merke: Wir Großen können uns manchmal auch eine Scheiben von den Kleinen abschneiden!).
In den letzten Jahren ging es immer von der Vereinsgaststätte aus zum Scheibenstand. Da von dort aus keiner mehr mit zum Scheibenstand zog, starten wir seit 2016 am Bahnhof und holen den Nachwuchs an den Kindergärten im Feld oder auch an der Franziskus-Grundschule ab. Danach zieht der Tross aus Kommando, Spielmannszug, Vorstand, Kindern, Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen zur Dachsstraße. Dort gibt es ein reichhaltiges Spiele-Angebot, viel Spaß, Spannung und Preise zu gewinnen.
Unter fachkundiger Anleitung unseres Schießwarts wurde in den letzten Jahren der König ganz „bleifrei“ ausgeschossen. Für alle ein Riesenspaß! Kommt einfach mal Fronleichnam vorbei und seht es euch an.

Spiel|manns|zug, der
Musikalische Festzugsbegleitung bestehend aus Marschtrommeln, klappenlosen Querflöten, Lyren, Pauke und Becken. Oftmals der erste Kontakt junger Leute mit dem Schützenverein, gefördert von Eltern/Schützenbrüdern, damit die ganze Familie feiern kann und kein Babysitter bezahlt werden muss. Spielmannszug ist nicht nur zulöten bis der Arzt kommt, sondern auch Jugendarbeit und Gemeinschaftsförderung. Wird oft verkannt. Die Jüngsten sind vielleicht um die 10 Jahre alt, wohingegen die Ältesten schon die 50 überschritten haben können. Die Truppe hilft, den Gleichschritt beizubehalten – beim Marschieren setzt der linke Fuß zeitgleich mit dem Paukenschlag auf. Außerdem ist der Spielmannszug der Weckdienst am Sonntagmorgen für Vorstand und Kommando, damit diese den Frühschoppen am Scheibenstand nicht verschlafen.
Siehe auch → Weckdienst → Zapfenstreich → Konterbier

The|ke, die
Treffpunkt aller durstigen Schützenbrüder, Informationsplattform für Neuigkeiten, beste Haltmöglichkeit für fortgeschrittene Bierkonsumenten, Sammeltreffpunkt alter Freunde. Die Theke kann alles, sie ist omnipräsent. Meist wird sie in ihrem Aufgabenbereich noch durch Stehtische ergänzt, um die Anlauffläche für bereits versorgte Schützenbrüder zu vergrößern. Was in den 3 Tagen Schützenfest an Geld über die Theke geht, würde selbst an der Frankfurter Börse für Aufsehen sorgen.
Es gibt aber auch Schützenbrüder, die die Theke meiden. Sie sitzen dann an Tischen und lassen sich Kisten kommen. Flaschenbier trinken: Sozusagen die Vegetarier des Bierkonsums.
Siehe auch → Treffpunkt

Trom|mel, die
Wie der Name schon sagt, ein Instrument des Spielmannszugs, auf dem der Spielmann rumtrommelt. Der Trommler ist ganz schlecht dran, wenn der Spielmannszug ohne Blasorchester zieht, denn dann darf er durchtrommeln. Zwischen den Märschen (etc.) wird die Parade gespielt, die die Trommler alleine spielen. Der Rest der Truppe kann sich ausruhen und nochmals die Finger entspannen. Der Trommler darf durcharbeiten. Das erklärt dann vielleicht auch, dass er an der Theke anfangs so durstig ist. Seine Kehle wird nach dem Aufmarsch im Zelt ganz trocken sein, so dass er sich dieser zu befürchtenden Verdörrung zu widersetzen versucht. Meist gelingt dies auch sehr schnell.
Siehe auch → dickes Fell

Um|zug, der
Auch Festumzug oder Polonaise genannt. Beim Umzug ist jeder Schützenbruder dabei, der etwas auf sich hält bzw. noch halbwegs geradeaus laufen kann. Am Sonntagabend, 19:00 Uhr treffen sich alle Schützenbrüder mit Begleitung am Festzelt, bevor es dann gemeinsam durchs Dorf geht. Die, die nichts auf sich halten bzw. nicht mehr mitlaufen können, oder nicht im Verein sind, stehen dann an der Straße und staunen, wie festlich das Schützenfest doch ist. Auch wollen sie wissen, wer neuer König ist und “ob es gescheite Könige gibt”. Dies wird aber in der Regel nur von den wenigen Umstehenden gefragt, die genau wissen, wer in Mesum tot ist. J Nicht wenige Leute stehen an der Straße um zu zählen, wie viele Mitglieder denn “hinten” mitlaufen.
Merke: Es gibt eine Formel, die die Verhältnismäßigkeit zwischen der Anzahl der mitlaufenden Schützen und deren Alkoholpegel bestimmt.
Die verhältnismäßig geringe Anzahl an Feldschützen “hinter” ihrem Zug ist dabei noch relativ nüchtern, wohingegen die außerordentlich große Anzahl an Dorfschützen “hinter” ihrem Zug zu großen Teilen gar nicht mehr mitbekommt, dass sie sich in der Polonäse in der Alten Bahnhofstraße befinden. Dies in Kombination mit seiner Freundin, die ihn fürsorglich durch die Polonäse stützt und in der Spur hält, rundet das ganze Paket ab.
Siehe auch → “So seh’n Sieger aus”

Un|sinn, der
Eine Begleiterscheinung eines jeden Schützenfestes. Der Unsinn gehört zum Schützenfest wie die Butter aufs tägliche Brot. Mit zunehmendem Pegel nimmt der Unsinn immer mehr Einzug im täglichen Umgang der Schützenbrüder, sowohl verbal als auch nonverbal. In der Verharmlosung kommt sie in alltäglichen Gesprächen regelhaft vor. Meist hat der Schützenbruder eine Geschichte zu erzählen, in der er lustige Geschehnisse des alltäglichen Lebens zur Erheiterung der Umstehenden wiedergibt. In der Steigerungsform kann der Einzelne auch vor versammelter Mannschaft vorgeführt werden (Siehe auch → Antreten). In der nonverbalen Variante wird einer der Schützenbrüder etwas Verrücktes machen, mit dem die anderen belustigt werden. Z. B. Schützenbrüder bringen mit dem Einkaufswagen ihre Mit-Schützenbrüder zum Spiegeleier essen.
Siehe auch → Der Wahnsinn hat einen Namen.

Ur|ge|stein, das
Das Urgestein ist mindestens seit Gründung unseres Bundeslandes NRW im Verein und mindestens auch genauso lange aktiv. Meist hat das Urgestein auch schon eine gewisse Altersgrenze überschritten. Wenn das Urgestein am Friedhof vorbeiläuft, binden sich die Würmer schon die Lätzchen um. Das Urgestein ist meist in der Lage, regionale Sprachkulturen (Plattdeutsch) fehlerfrei wiederzugeben. Oftmals können die Urgesteine Geschichten von früher erzählen, als alles noch günstiger und besser (Fußball, Frauen, Autos) war.
Siehe auch → Demografische Entwicklung → “Als ich in Deinem Alter war…”

Vo|gel, der
Er steht neben der Scheibe im Zentrum des Schützenfestsamstags. Das Federviech wird zuerst geschossen. In der Regel ist der Vogel sehr stabil gebaut und es dauert eine ganze Weile bis er fällt. Der Vogelbauer steht meist auch in direkter Nähe um zu schauen, wie viele Schüsse ihm auf den Pelz gebrannt werden können. Ein interner – stillschweigender – Fight zwischen Schützen und Vogelbauer. Ein zähes Biest ist – im Vergleich zu anderem Geflügel – meist sehr erwünscht.
Siehe auch → Vogeltaufe

Vo|gel|bau|er, der
Er weiß genau, wie viel sein „Adler“ so „ab kann”, würde aber selbst nie auf sein Werk schießen. Wer König werden will, sollte sich vorher bei Ihm Tipps holen. Siehe auch → Vogeltaufe

Vo|gel|kö|nig, der
Er steht neben seinem erlegten Vogel im Zentrum des Geschehens. Siehe auch → König

Vor|stand, der
“Linker Flügel” genannt. Arbeiten meist im Hintergrund, damit alle zusammen feiern können. Der Vorstand hat in der Regel alles fest im Griff. Oder glaubt, alles fest im Griff zu haben. Wenn es gut läuft, sagt keiner was. Wenn etwas schlecht läuft, monieren alle etwas. Die ein oder andere Panne kommt immer mal vor.
Siehe auch → Führungskasper

Was|ser, das
H²O, oder auch Sauerstoff-Hydroxid genannt. Kern des Lebens auf der Erde. Ohne H²O wären wir nicht da, wo wir heute sind: Am notebook/tablet/Handy sitzend und lustige Texte der Feldschützen lesend. J Wasser eignet sich in hervorragender Weise zum Blumen gießen, Rasen sprengen oder zur äußeren Anwendung (Reinigung der Haut). 51 Wochen im Jahr kannst du es auch trinken. Zu Schützenfest sollte der Konsum von Wasser eher im Verborgenen bleiben. Entweder zuhause beim Aufstehen, um der verkaterten Seele ein wenig entgegen zu wirken, oder um den Mitschützen zu verstehen zu geben, dass man nach jedem 7. Bier ein Wasser trinkt, weil man es heute Abend richtig vor hat.
Siehe auch → Konterbier

We|cken, das
Durch den Spielmannszug werden alljährlich am Schützenfest-Sonntagmorgen ab 6:00 Uhr der Vorstand und das Kommando geweckt. Soll ja keiner sagen, dass Schützenfest zum Spaß gemacht wird. Mit einem Planwagen fahren die Spielleute durch Mesum und werden als Gegenleistung für ihre musikalischen Darbietungen von den Vorständlern bzw. vom Kommando mit Kohle oder auch mal reichlich “Proviant“ versorgt.
Nicht wenige Spielleute machen die Nacht zu Sonntag (völlig selbstlos) durch und nutzen die Zeit des Frühschoppens für ein Nickerchen.
Siehe auch → „Knallgas im Kopf“ → nette Nachbarn

X-be|lie|big
Ist es, mit wem man zusammen ein Bier trinkt, man tut es einfach.
Siehe auch → Neubürger → Besucher

Yo|ga
Hilft, das Gleichgewicht zu bewahren, wenn man am Ende einer Bank sitzt, an dessen anderen sich gerade jemand erhebt.
Siehe auch → Bierdusche

Zap|fen|streich, der
Gemeint ist der “große Zapfenstreich”. Die Ursprünge dieser feierlichen Form der deutschen Militärmusik gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die Zeremonie wurde bei besonderen Anlässen in der kaiserlichen Armee, der Reichswehr und der Deutschen Wehrmacht gepflegt und auch die Bundeswehr hält an diesem militärischen Brauch fest. Die heutige Form mit Aufmarsch und Musik wurde von Wilhelm Wieprecht, dem Direktor aller Musikkorps des Preußischen Gardekorps, zusammengestellt. Er wird bei feierlichen Gelegenheiten, wie Verabschiedungen von Ministern oder Kanzlern abgehalten und entspricht einer militärischen Ehrung.
Es ist wie ein militärisches Schauspiel im Freien, bei dem alle Beteiligten dem Zeremoniell folgend mitmachen. Die Abfolge von militärischen und musikalischen Elementen ist genau festgelegt. Dazu werden meistens auch zahlreiche Gäste eingeladen. Unterschiedlich ist der Große Zapfenstreich nur in einem: Zum Abschied darf sich nämlich der Geehrte noch ein oder mehrere Lieder wünschen, die in das Zeremoniell mit eingebaut werden.
Siehe auch → Bierdusche

Zelt, das
Beliebter Treffpunkt während des Schützenfestes. Hier wird angetreten, gefrühstückt, getrunken, gefeiert und geehrt. Im Grunde genommen, eine zweite Heimat. Ein Teil der Schützen sitzt im Zelt, ein Teil der Schützen „auf“ dem Zelt. Aber alle sind sich einig und stehen „vor“ der Theke.
Es soll auch Schützen geben, die zu fortgerückter Stunde an der Beschaffenheit des Zeltbodens ausfindig machen können, wer der Festwirt ist.
Siehe auch → Schützenadler machen → Martin R.